Wirksamer Umwelt- und Klimaschutz

Besuch des Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib am St.-Ursula-Gymnasium in Würzburg

Animiert durch die anhaltenden Schülerdemonstrationen für den Klimaschutz besuchte der Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib (SPD) Schülerinnen aus drei Gymnasialklassen der St.-Ursula-Schule in Würzburg, um mit ihnen Möglichkeiten des Klimaschutzes zu diskutieren.

Eingangs verdeutlichte der gebürtige Ochsenfurter, dass er sich bereits während seiner Gymnasialzeit zu Beginn der 1980er in der Ortsgruppe des Bund Naturschutz engagiert habe. Daraufhin folgte eine Reihe von Stationen, in denen sich der Volljurist mit Belangen des Umweltschutzes auseinandergesetzt hat: Etwa ab 1995 als Leiter der Umweltabteilung am Landratsamt Bad Kissingen.

Halbleib bekundete auf Nachfrage der Schülerinnen einerseits seinen Respekt für das in den Freitagsdemonstrationen zum Ausdruck gebrachte Umweltengagement von Schülerinnen und Schülern, verdeutlichte aber auch, dass diese kein Dauerzustand werden könnten, weil dann der Unterricht zu kurz komme. Vielmehr ermunterte er die Schülerinnen dazu, sich langfristig in Umweltverbänden oder Jugendorganisationen der Parteien umweltpolitisch zu engagieren.

In der weiteren Diskussion lenkte der Abgeordnete den Blick auf das Handeln jeder einzelnen Person: Hier gelte es immer wieder zu prüfen, ob sich z.B. Flüge in den Urlaub oder Fahrten mit dem Auto vermeiden ließen, um den Kohlendioxidausstoß zu senken. Schließlich sei es notwendig, die Transportwege von Nahrungsmitteln zu verkürzen, da z.B. mit Flugzeug, Schiff oder Lkw über Tausende Kilometer transportiertes Obst eine deutlich negativere CO2-Bilanz aufweise als regional produziertes.

Einen Schlüssel für den Umwelt- und Klimaschutz sieht der Landtagsabgeordnete auch beim Staat: Er müsse seine Vorbildfunktion nutzen, um bei der energetischen Sanierung von Gebäuden umweltbewusstes Handeln ebenso vorzuleben wie bei der Wahl seiner Dienstfahrzeuge. Er sieht Klimaschutz sowohl als nationale wie internationale Aufgabe, da insbesondere ärmere Staaten der Unterstützung der finanzkräftigeren bedürften. Allerdings bleibe die internationale Abstimmung eine große Herausforderung für diplomatisches Geschick, da es keine Weltregierung gebe.

Halbleib forderte mehr Mittel für einen attraktiveren, gut ausgebauten und kostengünstigen öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Region. „Der Umstieg vom Pkw auf Bus und Bahn muss einfach leichter gemacht werden, um eine Verkehrs- und Energiewende zu gestalten.“ Dazu gehört für Halbleib die völlige Schulwegkostenfreiheit ab der 11. Jahrgangsstufe. In der Region Würzburg gebe es außerdem für den Freistaat Bayern herausragende Möglichkeiten, u.a. durch energetische Sanierung der vielen Gebäude von Universität und Fachhochschule in Würzburg die Klimabilanz massiv zu verbessern. Gleiches gelte auch für den Gebäudebestand der großen Kirchen.

Für die Schülerinnen hatte Halbleib ebenso wie für Erwachsene noch einen einfachen praktischen Tipp: „Immer wenn es möglich ist, auf Einweg-Kaffeebecher verzichten!“: Wenn viele kleine konkrete Schritte für den Umwelt- und Klimaschutz gehen, werden sie eine große Wirkung erzielen.

H. Retsch