Wie wird ein genetischer Fingerabdruck angefertigt? Was ist eigentlich eine PCR?
Bei ihrem Besuch im VirchowLab, einem Schülerlabor der Universität Würzburg, konnten die Schülerinnen der Klasse G9c selber ausprobieren, was dahintersteckt.
Nach einer kurzen theoretischen Einführung ging es ins Labor. Ausstaffiert mit Laborkitteln und Handschuhen, bekamen die Schülerinnen die Aufgabe, anhand einer „Tatort“-DNA-Probe den Täter eines fiktiven Mordes zu ermitteln.
Als Erstes musste die DNA-Probe mittels PCR (Polymerasekettenreaktion) vervielfältigt werden. Mit Hilfe von Mikropipetten wurden die DNA-Proben zunächst mit weiteren Zutaten vermischt; dabei waren Geschicklichkeit und Teamarbeit gefragt, denn die Flüssigkeiten mussten mit Genauigkeit im Mikroliter-Bereich abgemessen werden. Die so vorbereiteten Proben wurden anschließend in einen Thermocycler gegeben, ein Gerät, das die Proben in 30 Zyklen abwechselnd erwärmt und abkühlt. Bei diesem Verfahren entstehen aus einem DNA-Stück mehr als eine Milliarde identischer DNA-Stücke.
Im nächsten Schritt wurden die so erhaltenen DNA-Fragmente mittels Gelelektrophorese aufgetrennt. So entsteht ein individuelles Bandenmuster, ein sogenannter genetischer Fingerabdruck. Nachdem die farblosen DNA-Stücke mit einem Farbstoff sichtbar gemacht worden waren, fiel sofort auf, dass das Bandenmuster eines Tatverdächtigen mit dem Bandenmuster der „Tatort“-DNA identisch war – der Täter war identifiziert!
Es war für die Schülerinnen ein besonderes Erlebnis die Arbeit in einem richtigen Labor kennenzulernen, Begriffe wie „PCR“ (heute als PCR-Test in aller Munde) und „Genetischer Fingerabdruck“ sind für sie nun keine Fremdwörter mehr.
E. Rudolph