Wo sind die Bienen zur Weihnachtszeit?

Fliegen sie wie die Zugvögel in den Süden? Nein, sie überwintern in ihrem Bienenstock. Sie kuscheln sich eng aneinander, um sich und die Königin zu wärmen. Fünf- bis Zehntausend Bienen bilden so eine Traube, in der konstant 20°C herrscht – selbst bei klirrender Kälte. Wie geht das? Sie erzeugen Wärme, indem sie ihre Flugmuskulatur zittern lassen. Dafür benötigen sie die Honigvorräte aus dem Sommer, die als Nahrung dienen.

Kurz nach der Weihnachtszeit beginnt die Königin erneut mit der Eiablage. Sobald die ersten Eier und Larven vorhanden sind, muss die Stocktemperatur auf konstant 35°C gehalten werden. Diese Leistung verbraucht bis zu 3 kg Honig pro Woche. Dadurch wird insgesamt ein Vorrat von ca. 20 kg Futter verbraucht. Um der jungen Brut im Frühjahr einen guten Start zu ermöglichen, wird das Bienenvolk zur Weihnachtszeit mit Oxalsäure behandelt (s. Bild). Diese Maßnahme tötet die noch verbliebenen Varroa-Milben ab, die sonst Krankheiten und Entwicklungsstörungen bei den Bienenlarven hervorrufen.

So freuen wir uns, wenn im Frühling viele gesunde Sommerbienen den Schulgarten besuchen und neuen Nektar eintragen.

Text und Bild: Fabian Jochheim