Elf Schülerinnen, eine Lehrerin, ein systemkritisches Theaterstück. Eine brillante Mischung oder ein unvermeidbares Desaster?
Zehn von uns spielen bereits seit der sechsten Klasse zusammen Theater. In diesem Jahr, das gleichzeitig unser letztes zusammen war, hatten wir nur ein Ziel: Etwas Unvergessliches auf die Bühne zu bringen, das so schnell niemand vergisst.
Mit Elias Canettis „Die Befristeten“ im Gepäck gingen wir diese Herausforderung an. Kloster Banz war dabei der erste Stopp auf unserer Reise, bei dem wir einen Trailer zu unserem Theaterstück drehten. Darauf folgten zahlreiche Proben in der Schule. Um dem Ganzen den letzten Schliff zu verleihen, fuhren wir schließlich noch nach Miltenberg.
Dann der Auftritt: Zitternde Schauspieler hinter der Bühne, eine zitternde Regisseurin im Publikum … Geschafft!
Der Reaktion des Publikums nach zu urteilen, ist es uns nicht nur gelungen zu begeistern, sondern auch die Leute zum Nach- und Weiterdenken zu bewegen.
Somit lässt sich sagen: Definitiv ein gewagtes, aber gelungenes Unterfangen.
Auch wenn wir zu Anfang unsere Bedenken mit der Wahl des Stücks hatten, waren wir zum Schluss doch sehr froh, uns hierfür entschieden zu haben. Es hat uns daran erinnert, dass es sich lohnt, Bestehendes zu hinterfragen und, dass es sinnvoll sein kann, gegen den Strom zu schwimmen.
Unser letztes Theaterjahr war also kein Desaster. Im Gegenteil! Es war ein von Spaß geprägtes Jahr, in dem wir uns noch einmal richtig ausleben konnten und durch das Theaterstück wurden alle Mitwirkenden zum Nachdenken angeregt.
Und wer weiß, vielleicht schafft das Stück es gerade wegen der großen Auswahl an Themen ja sogar in die B-Frage des einen oder anderen Deutschabiturs…
Das Oberstufentheater der Q12