Kunst zum an(fassen)schauen?

Die 11. Klasse besucht das Staatliche Museum für Kunst und Design in Nürnberg. Ist das Kunst oder kann das weg? Diese Frage stellen sich viele von uns, als auf einmal das Mensageschirr unserer Schule neben stark Ikea-geprägten Löffeln mitten in einem Ausstellungsraum auf einer großen Tafel zu sehen ist. Nichtsahnend (aber geistig verwirrt) verlassen wir schließlich die Geschirr- und Besteckabteilung, da stehen wir auf einmal einem riesigen Wäscheberg gegenüber, der bei manch einem Assoziationen von den eigenen vier Wänden auslöst (Michelangelo Pistoletto: Metaforfosi, Abb.1 und Abb.2).

Was auf den ersten Blick wie ein sinnloser Schulausflug wirken mag, entpuppt sich dank unseres Museumsführers bald als eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit. Wir erleben beinahe die gesamte Kunst- und Designgeschichte ab 1950 gespickt mit mal mehr, mal weniger interessanten Informationen im Schnelldurchlauf.

Nicht nur für die Erweiterung unseres Horizonts, sondern auch besonders für unser derzeitiges Unterrichtsprojekt stellt sich der Besuch als Bereicherung heraus. Mit den Bildern von (so seltsam es klingen mag) Sesseln aus Pappe, klapprigen Stühlen aus Holz und anderen Naturmaterialien, sowie einem pinken Zaha-Hadid-Sofa aus Kuhfell im Kopf, kommen wir dem Design unseres eigenen Sitzmöbels überraschenderweise ein ganzes Stück näher.

Mit der leckeren Schokolade, die anschließend im Zug auf der Rückfahrt als Belohnung verteilt wird, sind auch die letzten noch mürrisch gelaunten Schülerinnen versöhnlich gestimmt und verzeihen unserem Kunstlehrer, Herrn Grüger, den Raub eines freien Donnerstagnachmittags. So endet der Ausflug – dank vollem Magen – mit glücklichen Schülern und einem zufriedenen Kunstlehrer, der es wieder einmal geschafft hat unserem Leben ein bisschen mehr Kunst einzuhauchen.

Zum Schluss ein ganz herzliches Dankeschön an Frau Münck, ohne die unsere Fahrt nicht möglich gewesen wäre!

Sophia Fries, Q11