Zwei Schulstunden Mathematik, 90 Minuten voller schwerer Aufgaben und Kopfzerbrechen. Man kann sich sicher etwas Schöneres vorstellen, aber letzten Endes führt kein Weg daran vorbei.
Nachdem man sich durch die ersten Aufgaben gekämpft hat und diese auch mehr oder weniger erfolgreich hinter sich gebracht hat, ist man eigentlich noch ganz fit, aber ein Blick auf die Uhr verrät: Man hat noch nicht einmal die Hälfte geschafft. Also geht es weiter. Noch mehr Zahlen werden in den Taschenrechner eingetippt, Heftseiten werden beschrieben und die Lehrer werden weiterhin mit Fragen gelöchert. Die Konzentration beginnt zu schwinden, irgendwie kann man einfach nicht mehr dasitzen und immerzu auf Hochtouren arbeiten. Bis zum Ende der Stunde hat sich sicherlich jeder mindestens einmal dabei ertappt, mit den Gedanken ganz wo anders zu sein als in der Welt der Gleichungen und Funktionen.
Aber gibt es denn überhaupt einen Weg das zu ändern?
Am Ende der ersten Mathestunde nach den Ferien bittet uns Fr. Reble plötzlich aufzustehen, die Fenster zu öffnen und einfach mal mitzumachen. Arme ausstrecken, Zehen berühren, Ausfallschritte – typische Aufwärmübungen, wie sie jeder kennt. Ein ganz normales Bild, wenn die Klasse in der Turnhalle wäre und auf dem Stundenplan „Sport“ stehen würde, nicht im Klassenzimmer zwischen Füller, Bleistift, Zirkel und Geodreieck. Eine ungewohnte Szene, die bei den Schülerinnen für gemischte Gefühle sorgte. Zu Beginn waren die meisten doch eher verwirrt oder wenig begeistert, jetzt auch noch im Matheunterricht Sport machen zu müssen, aber nach ein paar Mal hat man sich auch daran gewöhnt. Und nach fünf Minuten frischer Luft, einigen Übungen und einem Schluck Wasser fühlt man sich plötzlich wieder viel wacher und bereit, die nächsten Aufgaben geschickt zu lösen.
Celina Klug Q11