Theater AG der St.-Ursula-Schule inszeniert „Ehre – Würde? Mensch!“
Trotz Halbfinale in der Fußball-Europameisterschaft der Frauen, in dem sich deutsche und spanische Spielerinnen begegneten, war die Turnhalle der St.-Ursula-Schule gut mit Eltern, Lehrkräften und Schwestern der Ursulinen gefüllt, um die Aufführung der Theater AG zu sehen.
Die Schülerinnen aus Unter- und Mittelstufe von Realschule und Gymnasium hatten sich keine einfache Aufgabe gestellt: Inspiriert vom Jahresmotto der Schule „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ (Art. 1 GG) befassten sie sich ein gutes halbes Jahr damit, das Stück „Ehre – Würde? Mensch!“ überzeugend auf die Bühne zu bringen.
Darin stehen sich zwei Gruppen gegenüber: eine multikulturelle Streetgang, die ihre Freizeit mit Skaten und Hiphop verbringt und eine Gruppe Rechter, die sich von einem erwachsenen Mitglied einer rechtsextremen Vereinigung lenken lässt. Eines Tages münden wiederholte verbale Auseinandersetzungen in körperliche Gewalt.
Die Schülerinnen der Theater AG legten feinsinnig die Mechanismen frei, die zu extremistischem Verhalten führen und zeigten die Unsicherheiten derer, die um eine Antwort ringen. Schließlich ermutigten sie das Publikum, nicht wegzusehen und nach angemessenen Strategien zu suchen, extremistischem Verhalten zu begegnen.
Nach reichlicher Anerkennung des Publikums für den Willen der Arbeitsgemeinschaft, sich mit dieser komplexen Thematik auseinanderzusetzen und der Würdigung der herausragenden schauspielerischen Leistung erklärte die Schulleiterin der Realschule und Leiterin der AG, Hilde Carl, wie schwer es den Schülerinnen gefallen ist, die extremistischen Positionen der rechten Gruppe überzeugend zu spielen. Allerdings zeigte sie sich hoffnungsvoll, dass die „intensive Beschäftigung der Schülerinnen mit der Thematik in der analogen Theaterwelt“ sie stärken kann für die Herausforderungen des Extremismus in der digitalen Welt.
Abschließend bedankte sich Sr. Katharina Merz (OSU) im Namen des Schulträgers bei den Schülerinnen und ihrer Spielleiterin für die Inszenierung des anspruchsvollen Stücks.
Damit hat die Theater AG einen bemerkenswerten Beitrag im ausgehenden Schuljahr geleistet, um sowohl das Jahresmotto als auch die Intention des Netzwerkes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ mit Leben zu füllen.
Bericht: Harald Retsch
Fotos: Lucia Herr, Harald Retsch