St.-Ursula-Schule gibt Wandernagelkreuz und Versöhnungsstatue weiter
Nach den Faschingsferien feierten Schülerinnen aus drei Klassen von Realschule und Gymnasium der St.-Ursula-Schule einen Gottesdienst, um Vertretern des Nagelkreuzzentrums Würzburg das Wandernagelkreuz zusammen mit der Versöhnungsstatue zurückzugeben. Im Rahmen des Versöhnungsweges hatte die Schule am 16. März 2024 beide Symbole vom Dag-Hammarskjöld-Gymnasium Würzburg übernommen. Nach dem 16. März 2025 wird das Generationen-Zentrum Matthias-Ehrenfried e.V. während des kommenden Jahres das Wandernagelkreuz und die Versöhnungsstatue beherbergen.
Seit vergangenem März befassten sich verschiedene Klassen mit Herkunft und Hintergrund des Nagelkreuzes, indem sie beispielsweise persönliche Nagelkreuze mit Assoziationen gestalteten, die für sie einen besonderen Bezug zu dem Symbol haben.
Zu Beginn des Gottesdienstes trug Sr. Johanna Ankenbauer (OSU) Auszüge aus der Chronik des Ursulinenklosters vor, die belegen, wie die Schwestern die Folgen des Bombenangriffs auf Würzburg am 16. März 1945 erlebt haben, als sie aus dem Keller unter der Schule stiegen: „Schon auf der Kellertreppe leuchtete von allen Seiten das Feuer herein. Unser Kirchlein brannte wie eine Fackel.“
Während des Gottesdienstes wurde den Schülerinnen sehr bewusst, wie schwer es ist, nach tiefen Verwundungen, die sich einzelne Menschen persönlich oder Völker in kriegerischen Auseinandersetzungen kollektiv zugefügt haben, wieder Frieden zu schließen.
Die Oberin des Ursulinenkonvents Würzburg und Schulleiterin des St.-Ursula-Gymnasiums, Sr. Katharina Merz, wies in einer kurzen Ansprache darauf hin, dass Menschen wie der Dompropst der Kathedrale von Coventry, Dick Howard nach deren Bombardierung durch die deutsche Luftwaffe am 14. November 1940, aus dem Geist Jesu gelebt und Zeichen der Liebe gegen Hass gesetzt haben, indem er die Nagelkreuzinitiative gründete. Sie betonte, wie wichtig es ist, nach kleinen oder großen Konflikten auf Versöhnung zu setzen und dabei immer wieder bei sich selbst anzufangen.
Für Länder, in denen heute Krieg herrscht, zündeten Schülerinnen Kerzen an, um an das Leid der aktuell betroffenen Menschen zu erinnern.
Abschließend nahm der Sprecher des Ökumenischen Nagelkreuzzentrums Würzburg, Pfarrer Jürgen Reichel zusammen mit Pfarrerin Margarete Allolio, die ebenfalls dem Leitungskreis der Nagelkreuzinitiative angehört, das Wandernagelkreuz und die Versöhnungsstatue aus der Hand von zwei Schülerinnen entgegen.
Text und Bilder: Harald Retsch