Kürzlich haben wir mit unserer Umweltgruppe die Eine-Welt-Station in der Plattnerstraße besucht. Und weil es dort so spannend war, haben wir direkt einen zweiten Besuch vereinbart.
Bei unserem ersten Besuch beschrieb uns unser Gastgeber, Herr Thomas Mitschke, die Situation der Menschen in den Ländern des Südens. Er gab uns einen Eindruck von den komplizierten globalen Verflechtungen. Herr Mitschke schilderte eindringlich, welche Verantwortung wir vor Ort tragen und wie wir ihr besser gerecht werden können.
Das zweite Mal unternahmen wir eine Ladenbegehung. Dort lernten wir eine Menge über die unterschiedlichsten Fairtrade-Produkte. Vieles hat uns überrascht. Beispielsweise erfuhren wir, dass das Fairtrade-Siegel bei Mischprodukten bereits vergeben wird, wenn lediglich 20 Prozent der Zutaten fair hergestellt wurden. Richtiggehend schockiert hat uns, dass von einer handelsüblichen Jeans nur circa ein Prozent des Kaufpreises an die Angestellten in der Produktion geht. Auf Transport, Steuern oder beispielsweise Markenwerbung entfällt jeweils ein viel höherer Betrag!
Nachtrag:
Damit keine Missverständnisse entstehen, möchten wir im Namen des Weltladens ergänzen, dass das Mischprodukt mit dem geringsten Fairhandelsanteil im Weltladen (gepa-Doblito-Kekse) 59% Zutaten aus fairem Handel enthält. Hingegen können fairtradegesiegelte Mischprodukte im Supermarkt oder Discounter einen Fairhandelsanteil von nur 20 % oder bei den sogenannten Fairtrade-Sourcing-Programmen sogar weniger aufweisen. Demgegenüber stellen die Weltläden einen wesentlich höheren Anspruch hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Produkte. Auch bei den Textilien bieten die Weltläden Alternativen an, die so fair und umweltfreundlich wie möglich hergestellt werden.
Lieber Herr Mitschke, vielen Dank für die vielen spannenden Infos. Vielen lieben Dank für die tolle Ladenführung und für die Zeit, die Sie sich für uns genommen haben!
Eva und Kaja, Umwelt-AG