Wohl kaum ein Thema ist derzeit so omnipräsent wie die Klimakrise. Als Studierende und künftige Lehrkräfte betrifft uns die Thematik in besonderem Maße, weil sie im schulischen Unterricht immer relevanter wird. Im letzten Semester hatten wir, Benjamin und Rebecca, die Möglichkeit zu lernen, wie Unterricht zu diesen herausfordernden und kontrovers diskutierten Inhalten aussehen kann. Dieses Wissen konnten wir am Freitag, den 3. März, in der Umwelt-AG der St.-Ursula-Schule ein erstes Mal konkret anwenden. Sofort standen wir vor der ersten Herausforderung: Welche Themen spricht man an, wenn die Zielgruppe eine Umwelt-AG ist, deren Teilnehmerinnen sich wöchentlich über die Klimakrise und damit verwandte Themen austauschen?
Wir entschieden uns für ein zweiteiliges Programm – eins für die jüngeren Schülerinnen und eines für die Expertinnen. Die Fünft- und Sechstklässlerinnen durften sich unter der Leitung von Benjamin mit dem Standardthema schlechthin beschäftigen – dem ökologischen Fußabdruck. Hierbei lag unser besonderer Fokus darauf, diesen abstrakten Begriff konkret erfahrbar zu machen und dabei möglichst differenziert zu betrachten. So beschränkte sich unser Konzept auf die täglichen, durchschnittlichen Emissionen. Anhand sogenannter „Treibhaustaler“ konnten die Schülerinnen ihre tägliche CO2-Bilanz „zusammenpuzzlen“. Durch die Größe der Treibhaustaler-Puzzleteile wird anschaulich klar, wie viel Emissionen beispielsweise ein täglicher Schulweg mit der Bahn (10km) verursacht. Die Erkenntnis, die wir den Schülerinnen vermitteln wollten, ist, dass es unter den bisher gegebenen Bedingungen nicht annähernd möglich ist, das Pariser 1,5°C-Ziel zu erreichen. Die praxisorientierte und lebensnahe Herangehensweise bereitete den Schülerinnen offenkundig viel Freude.
„Der Klimawandel ist doch gar nicht menschengemacht.“ – derartige Aussagen begegnen uns immer wieder; ob in sozialen Netzwerken oder im privaten Umfeld. Aber wie sollte man damit umgehen? Mit der Frage durfte sich die Expertinnengruppe der Umwelt-AG zusammen mit Rebecca beschäftigen. Wir analysierten populistische Argumentationsstrategien und erarbeiteten Wege, wie man darauf gekonnt reagieren kann. Man merkte den Schülerinnen an, dass sie dieses Thema umtreibt. Somit hatten sie während der Stunde den Freiraum, ihre Emotionen und Gefühle zum Ausdruck zu bringen.
Uns hat es sehr viel Spaß bereitet, mit so aufgeschlossenen Schülerinnen zusammenzuarbeiten. Vielen Dank an Herrn Grüger für die Organisation und die gute Zusammenarbeit und natürlich ein dickes Dankeschön an die engagierten Schülerinnen der Umwelt-AG.
cand. nat. Rebecca Stamm