Jeden Donnerstag in der Fastenzeit wird an unserer Schule eine „Stille Pause“ im Meditationsraum angeboten: Schülerinnen und Lehrkräfte sind eingeladen, bei einer besinnlichen Geschichte und Entspannungsmusik zur Ruhe zu kommen.
Zum Auftakt wurden die Mädchen anhand der Geschichte „Das schöne Herz“ angeregt, in der Fastenzeit achtsam miteinander umzugehen und Teile ihres Herzens zu verschenken. Am Schluss durfte sich jede ein Herz aus dem großen Herzen zum Weitergeben mitnehmen.
Die zweite Geschichte „Das wahre Ziel erreicht“ handelte vom Pilgern nach Santiago. Nicht immer ist das gesteckte Ziel das richtige Ziel, sondern der Weg selbst mit seinen Erlebnissen und Begegnungen kann bereits das Ziel sein. Als Andenken an den eigenen Pilgerweg in der Fastenzeit nahm sich jede Schülerin eine Muschel mit.
In der Geschichte „Das Geheimnis der Liebe Gottes“ ging es darum, dass alle Pflanzen, ob bunt oder unscheinbar, gleich wertvoll und wichtig sind, wie auch wir Menschen. Am Ende der stillen Pause suchte sich jede Schülerin eine Blume aus – als Erinnerung daran, dass Blumen nicht blühen können ohne die Wärme der Sonne, und Menschen nicht Mensch werden können ohne die Wärme der Freundschaft.
In der vierten Geschichte „Rilke und die Bettlerin“ überreicht der Dichter Rainer Maria Rilke einer Bettlerin in Paris eine weiße Rose anstatt Geld oder Brot. Von dieser Blume konnte sie 8 Tage leben, denn sie hat ihr Herz erwärmt! In schwierigen Zeiten brauchen wir nicht unbedingt die Gaben für die Hand, sondern vor allem die Gaben für das Herz! Jedes Mädchen konnte sich am Ende ein Zeichen der Liebe in Form einer kleinen weißen Rose mitnehmen.
Am Ende der Fastenzeit hörten die Schülerinnen in der „Stillen Pause“ die Geschichte „Der Traum der drei Bäume„. Deren großartige Träume sind wahr geworden – nur anders, als sie es sich zunächst ausgemalt hatten. Aus dem Holz des dritten Baumes ist das Kreuz Jesu entstanden. „Das Kreuz zeigt den Menschen, wie sehr Gott sie liebt“, dachte der Baum, als am Ostersonntagmorgen die Sonne aufging. Als Andenken durfte sich jede Schülerin eine kleine Baumscheibe mitnehmen.
M. Hentzschel