Am Schicksalstag von Würzburg, dem 16. März 2024, versammelten sich eine Reihe von Schülerinnen, Lehrkräften und Schwestern zusammen mit anderen Personen um 9:30 Uhr am Massengrab beim Hauptfriedhof, um der vielen Todesopfer des schweren Luftangriffs auf unsere Stadt Würzburg am 16. März 1945 zu gedenken.
In diesem Jahr hatte dieser Tag für unsere Schule noch einen besonderen Charakter: Uns wurde für ein Jahr die Patenschaft für das Nagelkreuz und die Versöhnungsstatue übergeben.
Nach einer Rede unseres Oberbürgermeisters, Herrn Christian Schuchardt, verschiedenen Musikstücken und der Kranzniederlegung wurden die Versöhnungszeichen an Sr. Katharina überreicht und zwei Schülerinnen nahmen sie in Empfang. Sr. Katharina griff in ihrer kurzen Ansprache den Gedanken auf, dass Menschen wie Dick Howard, der Dompropst der Kathedrale von Coventry, aus dem Geist Jesu gelebt und Zeichen der Versöhnung und der Liebe gegen Gewalt, Zerstörung und Hass gesetzt haben. Sie betonte, wie wichtig es sei, auf Versöhnung zu setzen und dabei immer bei sich anzufangen.
Nach einem Gebet und dem Segen durch die stellvertretende evangelische Dekanin und eine Vertreterin des katholischen Dekanats startete der Versöhnungsweg, der unter dem Motto: „Versöhnt erinnern“ stand, zu seiner ersten Station am Kriegerdenkmal. Die musikalische Gestaltung übernahm Frau Dr. Breitfeld zusammen mit Schülerinnen, (Musik-)Lehrkräften und Freunden unserer Schule.
An drei Stationen hörten die Teilnehmenden ergreifende Musikstücke und Tagebuch- bzw. Briefauszüge von Sr. Rosa, die den Bombenangriff auf Würzburg und die Zeit des Wiederaufbaus im Würzburger Ursulinenkloster miterlebt hatte. Die drei Stationen standen jeweils auch unter einem bestimmten Thema: Am Kriegerdenkmal „Erinnern und gedenken“, am Kiliansplatz „Beten für den Frieden“, vor der ehemaligen Synagoge „Religionen miteinander für den Frieden“ und in unserer Schule „Gemeinsam eine menschliche Zukunft gestalten“.
Tief bewegt und beeindruckt waren alle von den Texten und der Musik, mit denen der Versöhnungsweg gestaltet wurde. In der Schule fand die Veranstaltung inhaltlich in der Eingangshalle mit Gedanken, was heute Frieden, Zukunft gestalten und Versöhnung für uns bedeuten, ihren Abschluss. Dabei spielte eine Schülerin auf einer armenischen Zither. Schließlich wurden die Versöhnungszeichen in die Antoniterkirche gebracht, wo beide Zeichen ihren Platz haben.
Anschließend waren noch alle zu einem Imbiss und Beisammensein in unserer Mensa eingeladen, sodass mit einem gemeinsamen Mahl der Versöhnungsweg endete.
Sr. Johanna Ankenbauer OSU