Stille Pause – Fastenzeit

In der Fastenzeit findet donnerstags wieder die „Stille Pause“ statt. Schülerinnen und Lehrkräfte sind eingeladen, zur Ruhe zu kommen und über einen besinnlichen Text nachzudenken.
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Ursulinen

Zum Auftakt hörten die Mädchen bei Meeresrauschen die Geschichte von einem Salzmännchen, das sich im großen weiten Meer langsam auflöst, weil es das Meer verstehen wollte.

Ziel des Impulses ist es einerseits, offen und mutig auf neue Dinge im Leben zuzugehen. Andererseits könnte das Meer auch Gott sein: Je mehr ich mich auf Gott einlasse und mich selbst loslasse, desto mehr verstehe ich Ihn und gehe in Ihm auf.

In der zweiten „Stillen Pause“ ging es bei der Geschichte „Brot in deiner Hand“ um die besondere Bedeutung des gemeinsamen Brotessens.

Wenn wir Brot miteinander teilen und essen, spüren wir Gemeinschaft. Wir können unsere Sorgen austauschen und auch zur Versöhnung beitragen.

Die dritte Geschichte, „Der Sprung in der Schüssel“, ermöglicht einen neuen Blick auf Unzulänglichkeiten und Schwächen, aber auch auf Makellosigkeit. Sie erzählt von einer alten Frau, die mit zwei Schüsseln jeden früh Wasser aus dem Fluss holte. Die eine Schale transportierte das ganze Wasser, die andere Schale hatte einen Sprung und auf dem Weg verlor sie die Hälfte des Wassers. Aber überall dort, wo die Wassertropfen auf die Erde fielen, wuchsen wunderschöne Blumen und die alte Frau freute sich darüber.

Das heißt: Schwächen sind immer auch Stärken und Stärken sind immer auch Schwächen. Am Ende der Meditation durften sich die Schülerinnen Samen aus den Schüsseln mit nach Hause nehmen um bunte Blumen wachsen zu lassen.

In der vierten Geschichte der Stillen Pause ging es um das Glück. Wer ist glücklich? Ein Mensch, der reich ist? Nein, eine alte Frau, die ihre Glücksmomente bewusst wahrnimmt und „ihrem Herrgott“ dafür dankt. Jeden Morgen steckt sie eine Handvoll Bohnen in ihre linke Schürzentasche und immer, wenn etwas ihr Herz berührt, greift sie hinein, nimmt eine Bohne und steckt sie in die rechte Tasche. Abends holt sie die Bohnen heraus und ist dankbar für die herzerwärmenden Augenblicke des Tages.

Jede Schülerin konnte sich aus dem „Bohnensmiley“ einige Bohnen mitnehmen und in die Hosentasche stecken. Einige Mädchen legten eine einzelne schon in die rechte Tasche.

Die fünfte Geschichte hieß: Das doppelte Kreuz. Eine 6. Klasse sollte im Kunstunterricht Kreuze basteln. Filippo, ein neuer Schüler aus Portugal und ein Außenseiter, legte „2 Christuse“ auf sein Kreuz. Seine Mitschüler wollten ihn schon wieder auslachen, als er zornig sagte: „Genau wie ich, ausgeschimpft, angespuckt und rumgeschubst!“ In der Klasse wurde es ganz still. Die Klassenleiterin erklärte daraufhin: „Jesus ist für uns alle gekreuzigt worden!“

Die Mädchen durften am Ende kleine Birkenstöckchen und Bast mit nach Hause nehmen, um ihr eigenes Kreuz zu gestalten.

M. Hentzschel