Liebe Schülerinnen, liebe Eltern,
wir sind diesmal anders in die Osterferien „gegangen“ – mit etwas gemischten Gefühlen. Der „Lebensraum Schule“ war mehr ein virtueller Raum, aber schön, dass wir nach unseren Möglichkeiten in Kontakt sein, uns gegenseitig helfen, bestärken und ermuntern konnten.
Jetzt sollen wir mehr zur Ruhe kommen – nach all den Anspannungen der letzten Wochen und der noch bestehenden Ungewissheit, die uns alle mehr oder weniger umtreibt.
Jetzt können und sollen wir das Notwendige tun, aber auch daran denken, dass jeder Tag irgendetwas Schönes zu bieten hat. Halten wir Augen und Herz offen für Überraschungen, die uns aus dem Gewöhnlichen herausholen.
Die kommende Woche ist für uns alle eine besondere Woche, auch wenn man das zur Zeit nicht richtig mitbekommt. Wir begehen allem Virus zum Trotz die Karwoche. Das ist eine intensive Zeit, die unseren Blick auf einen Gott lenkt, der alle Wege mit den Menschen mitgehen will, auch gerade die schweren. Er kann uns unseren Blick auf kleine Dinge hinlenken, die unser Leben zum Blühen bringen, und uns deutlich machen, was wirklich wesentlich und wichtig in unserem Leben ist: Freundschaft, Nächstenliebe, Kraftschöpfen aus der Ruhe und dem Gebet, aus der Natur …
Wir wünschen allen einen gesegneten Sonntag, erfüllte und erfüllende Ferien. Passt auf euch auf/passen Sie auf sich auf und bleibt, bleiben Sie gesund – Gottes Segen
Es grüßen Sie, liebe Eltern, und euch, liebe Schülerinnen,
Ihr/euer Schulleitungsteam von Gymnasium und Realschule
und alle Schwestern von St. Ursula
„Wasser“
Jeden Tag gehen die Frauen aus dem Dorf hinunter zum Fluss. In großen Tonkrügen holen sie Wasser; denn im Dorf gibt es keine Quelle. Eines Morgens schaut eine der Frauen verträumt einem Schmetterling hinterher. Dabei stolpert sie, und der Krug wird beschädigt. Einen zweiten hat sie nicht, auch kein Geld für einen neuen, und so umwickelt sie den Krug notdürftig mit ihrem Tuch. Aber das Wasser tropft an den Bruchstellen heraus, und als sie im Dorf ankommt, ist die Hälfte weg. „Ach“, klagt sie, „was für ein Unglück, warum war ich bloß so unvorsichtig? Alle anderen bringen mehr Wasser nach Hause! Ich bin wirklich zu nichts nütze!“ Eines Morgens aber, als die Frauen wieder zum Fluss gehen, ist der schmale Pfad gesäumt von grünen Gräsern und vielen kleinen Blumen; rot, gelb und weiß leuchten sie. „Das waren Deine Wassertropfen“, lachen die Frauen, „sie haben den staubigen Weg zum Blühen gebracht“.